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Förderverein übernimmt Vermächtnis

Marienborn, den 08.07.2016

Hartmannshausen wird künftig von einem Förderverein verwaltet. Die Wanderhütte im südlichen Lappwald ist an den Verein verpachtet.

 

Dieter Hartmann nimmt unter dem Dach der neuen Außensitzecke Platz. Der Weg dorthin kostet ihn viel Mühe, die Beine wollen nicht mehr so richtig. 80 Jahre lang haben sie ihn getragen, unzählige Male an diesen idyllischen Ort der Rast und Geselligkeit, den er vor fünf Jahrzehnten selbst geschaffen hat. Eine sehnsüchtige Melancholie ist förmlich greifbar; er war jeden Tag hier, versorgte die Tiere, genoss das Stück Natur, das seinen Namen trägt. Und Dieter Hartmann ist glücklich. Sein Lebenswerk, sein Vermächtnis – es wird fortgeführt.

Bereits im Herbst 2015 wurde dafür der Weg geebnet. In Marienborn gründete sich der Förderverein Wanderhütte Hartmannshausen. „Wir mussten dann noch einige bürokratische Hürden bewältigen, aber jetzt sind wir für die Zukunft gerüstet“, sagt Matthias Schmidt, der von den 17 Gründungsmitgliedern zum Vorsitzenden gewählt wurde. Intention sei gewesen, das von vielen Menschen in der Umgebung hochgeschätzte Areal mit der Wanderhütte zu erhalten. „Hartmanns werden älter und können sich nicht mehr um das Anwesen kümmern“, so Schmidt. „Es wäre aber jammerschade, wenn Hartmannshausen einfach verfallen würde, dazu ist einfach zu viel Geschichte, Tradition und persönliche Leistung mit dem Ort verknüpft.“

Hartmanns als Ehrenmitglieder

Dieter und Helga Hartmann – sie werden selbstverständlich als Ehrenmitglieder geführt – waren von der Idee des Fördervereins angetan. Unterstützung fand man auch auf kommunaler Ebene bei den zuständigen Gemeinden Harbke und Sommersdorf. Und nicht zuletzt, weil entscheidend wichtig, kooperiert man mit der Weidegenossenschaft Sommersdorf, die Eigentümerin des Grundstücks ist und es dem Verein auf zehn Jahre verpachtet hat.

„Die örtlichen Firmen Autohaus Knape, Innen- und Landschaftsausbau Hoffmann sowie Heizungsbau Miehe haben als Sponsoren dafür gesorgt, dass wir die Pläne umsetzen konnten“, ist Matthias Schmidt dankbar für den geschlossenen Helferkreis. „Es ist nun auch möglich, die gastronomische Versorgung bei Veranstaltungen hier über den Verein laufen zu lassen, und der Erlös wird satzungsgemäß allein für den Erhalt von Hartmannshausen verwendet.“

Gemeinde wird Mitglied

Harbkes Bürgermeister Werner Müller kündigte an, dass sich seine Gemeinde wohl als Mitglied dem Förderverein anschließen und somit auch schon einen jährlichen Beitrag leisten werde. „Es ist ja einst aus Harbke entstanden, denn Herr Hartmann ist ja ursprünglich ein Harbker, und der Platz wird viel von Harbkern genutzt“, begründete Müller.

Und was sagt der Gründer und Namenspate? „Es steckt viel Fleiß und Blut drin. 50 Jahre lang war ich täglich hier, und viele haben eine persönliche Verbindung dazu, das freut mich, so muss das sein.“ Tränen der Wehmut lösen sich in Dieter Hartmanns Augen. Sein Hartmannshausen, es fehlt ihm.

 

Foto: Zukunft gesichert: Mitglieder und Unterstützer des Wanderhütten-Fördervereins mit dem Ehepaar Hartmann. Stehend von links: Andreas Kloss, Mario Uhe, Matthias Schmidt, Axel Knape, Helga Hartmann, Werner Müller und Gabi Schmidt; vorn: Dieter Hartmann.

 

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme

 

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