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Platten-Quartett schafft den Durchmarsch

Sommersdorf, den 29.07.2016

Mit dem zweiten „Einheitscup“ hat die Tischtennisabteilung des SV Sommersdorf eine höchst erfolgreiche Saison würdig beendet.

 

„Wir sagen Danke für ein unglaubliches Spieljahr und für einen tollen Abschluss mit dem Turnier um den Sommersdorfer Einheitscup“, verlieh Mannschaftsführer Henning Kahler seiner Begeisterung Ausdruck. Nach der Premiere im Vorjahr sei auch das zweite Einladungsturnier, ausgetragen in der Harbker Sporthalle, „eine gelungene Sache“ gewesen.

Als Turnierart hatte sich der frischgebackene Aufsteiger in die Kreisoberliga für ein Zweier- Mannschaftsturnier entschieden. „Dieser Modus ist sehr beliebt, und die Startplätze waren somit schon im Vorfeld zügig vergeben, so dass beste Voraussetzungen für eine tolle Sportveranstaltung zum Saisonausklang gegeben waren“, so Henning Kahler, der auch betonte: „Der SV Sommersdorf ist ein kleiner Verein, und ohne Unterstützung könnten wir ein Turnier dieser Größe nicht durchführen. Daher bedanken wir uns bei den Gemeinden Sommersdorf und Harbke mit ihren Bürgermeistern Peter Müller und Werner Müller sowie bei unseren Freunden vom Harbker SV für die finanzielle und materielle Unterstützung.“

Die größte Freude aber hatten sich die Aktiven zuvor schon selbst bereitet – einen Erfolg, von dem sie nicht mal zu träumen gewagt hatten, weil er eigentlich nicht erreichbar war. Henning Kahler, Stefan Michalke, Karsten Gröbke und Marko Krebs haben ihn dennoch geschafft, den Durchmarsch ohne Saisonniederlage von der Kreisliga A in die Kreisoberliga. „Dies ist zugleich die höchste Ligazugehörigkeit seit Gründung des Vereins im Jahr 2007“, verdeutlicht Kahler die Errungenschaft. Marko Krebs, der von dem Spielerquartett der ersten Mannschaft die beste Einzelbilanz aufweist, blickt zurück: „Die Selbsteinschätzung vor der Saison fiel schwer. Wir kamen als Aufsteiger neu in die Kreisliga und wussten also nicht so recht, wo wir stehen. Klar war nur, dass das Niveau der Gegner um einiges höher ist. Logisch, dass uns die Frage beschäftigte, ob wir mit unseren Leuten eine realistische Chance haben, uns zu behaupten. Eine Frage, die sich dann bald in unglaublicher Weise von allein klärte.“

Krebs selbst war vor zwei Jahren aus Harbke zum Verein gestoßen, zeichnete sich dort schon als ein zuverlässiger Punktesammler aus – allerdings „nur“ in der 2. Kreisklasse. „Er hat sich hier einfach toll entwickelt, von Spiel zu Spiel verbessert und einen Riesenschritt hin zur absoluten Teamstütze gemacht“, lobt Kapitän Kahler.

Auch Stefan Michalke bereicherte als aus Völpke wechselnder Neuling den Sommersdorfer Vierer. „Ein Top-Spieler, der uns mit seiner Kreisoberliga-Erfahrung verstärkte und ein wenig Druck nehmen konnte“, urteilt Marko Krebs. Und weiter: „Unser Henning als Mannschaftsführer scheut eh keine Herausforderung.“

Das unbeschriebene Blatt und gleichsam ein stechender Joker war der vierte Mann im Bunde: Karsten Gröbke. „Er war nach Jahren der beruflichen Abwesenheit aus Cottbus zurück nach Sommersdorf gewechselt, wo auch sein Zuhause ist“, erklärt Marko Krebs. „Da er in Cottbus zwar Punktspiele absolvierte, diese jedoch nicht in der Datenerfassung unseres Landesverbands verzeichnet sind, konnten wir Karsten in der Mannschaftsaufstellung an eine beliebige Stelle setzen.“

Personell ging man das Abenteuer Kreisliga also gut gerüstet an, obendrein mit einer guten Mischung aus Erfahrung und Erfolgshunger. Trotzdem war die Ungewissheit ob der neuen Formation im neuen Umfeld ein erheblicher Faktor. „Und dann folgte mit den Spieltagsansetzungen auch noch ein kleiner Schock“, erinnert sich Marko Krebs. Die ersten acht (!) Punktspiele waren Auswärtspartien. „Als wir die Liste sahen, trauten wir unseren Augen nicht, doch der Zufall wollte es so, und auf der anderen Seite bedeutete es für die Rückserie eine ganze Reihe an aufeinanderfolgenden Heimspielen. Letztlich brannten wir einfach darauf, uns in der Liga zu beweisen.“

Hürde Nummer eins meisterte man mit Bravour – ein glatter Sieg gegen den Mitaufsteiger aus Meseberg. Das erste echte Ausrufezeichen setzten die Sommersdorfer dann mit dem Triumph über Kreisoberliga-Absteiger Loitsche/Zielitz (8:4). „Da wurde uns langsam klar, dass wir eine gute Zusammenstellung in der Mannschaft haben, denn egal wer mal verlor, die anderen bügelten das wieder aus“, beschreibt Marko Krebs das Wir-Gefühl, welches das Team durch eine „unbeschreibliche Saison“ tragen sollte.

Es folgten ungefährdete Siege in Gutenswegen (8:2), Rottmersleben (8:0), Angern (8:1) und Wolmirstedt (8:0), ehe man mit dem 7:7 in Ebendorf erstmals einen Punkt liegen ließ. Das Schlüsselerlebnis stellte sich schließlich beim ersten Heimspiel ein: „Haldensleben war hoher Favorit – aber wir haben mit 8:6 gegen sie gewonnen und waren praktisch Herbstmeister“, so Krebs. Einmal entfesselt, war der Euphorie kein Einhalt mehr zu gebieten. Die Rückrunde wurde mit acht Siegen und zwei Remis nur marginal weniger erfolgreich bestritten – der unerwartete Meistertitel war unter Dach und Fach, der sensationelle Aufstieg geschafft. Als Zubrot qualifizierte sich der SV Sommersdorf für das Pokalfinale in der Herren-C-Konkurrenz und belegte dort einen achtbaren vierten Platz.

„Ich selbst kann mich bei den Jungs einfach nur für eine geile Saison bedanken, die jede Menge Spaß gemacht hat“, sagt Krebs. Henning Kahler fügt an: „Wir freuen uns auf die wieder neue Herausforderung in der nächsten Saison. Wir gehen motiviert an die Sache heran.“ Ziel sei der Klassenerhalt – wie auch schon nach dem Aufstieg in die Kreisliga A …

 

Foto: Eingeschworene Tischtennisgemeinschaft: Marko Krebs (von links), Henning Kahler, Karsten Gröbke und Stefan Michalke haben für den bislang größten Erfolg in der Geschichte des SV Sommersdorf gesorgt; sie kamen unbesiegt durch die Aufstiegssaison. Foto: SV Sommersdorf

 

Text: Ronny Schoof - Volksstimme

 

 

 

 

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