Gewachsen und anerkannt: 50 Hefte „Rund um Dorn und Born“
„Rund um Dorn und Born“, der „Kleine Ortsanzeiger für Sommersdorf, Sommerschenburg und Marienborn“, wie sich das bald 17 Jahre alte Dorfmagazin nennt, hat das Jubiläum der 50. Ausgabe erreicht. Dreimal pro Jahr erfreut das Heft seine Leserschaft auch über die Ortsgrenze hinaus.
Von Beginn an dabei: Hannelore Wölfer und Eckehart Beichler mit den bislang erschienenen 50 Heften. Die beiden sind die Hauptverantwortlichen für eine Ausgabe de Gemeindeblatts.
Foto: Ronny Schoof
Jeweils im Frühling, im Sommer und zur Weihnachtszeit kommt ein neues Heft. Wer ein Exemplar in Händen hält und durchblättert, merkt schnell, dass es sich bei dem Druckwerk mitnichten um ein schnell dahingeschriebenes Gemeindeblatt handelt. Auf mittlerweile gut 80 Seiten wird im A5-Format inhaltlich breit informiert, berichtet und aufgegriffen. „Rund um Dorn und Born“ hat sich über nun 50 Ausgaben hinweg zu einem Forum für die Vereine und einem verbindenen Element der Dreidörfergemeinde gemausert. Nicht zuletzt stellt die Reihe „eine veritable Gemeindechronik“ dar, wie Initiator und Redaktionsmitglied Eckehart Beichler stolz feststellt. Denn genau das war und ist Zweck dieser Dorfzeitung.
Erste Ausgabe Ende 2004
Ausgabe Nummer eins unter dem Anfangstitel „Rund um den Dorn“, weil Marienborn damals noch nicht dazu gehörte, erschien im November 2004 als noch recht schmales Exemplar von 20 Seiten. Die Bebilderung war minimal – auch, was die Farbe anbelangte, die auf Graustufen beschränkt war. Die vierköpfige Redaktion – neben Beichler gehörten Hannelore Wölfer sowie Friedrich-Karl Conert (†) und Achim Wahl dazu – schrieb im Vorwort seinerzeit: „Es ist eine kleine Quartalsschrift, von der wir hoffen, dass wir sie in Zukunft regelmäßig herausgeben können. Es soll eine Dorfzeitschrift daraus werden, die alle örtlichen Einrichtungen, Kräfte und Gruppen mit einbezieht.“ Gedacht, gemacht, gelungen! Das kann man nach nun 50 vorliegenden Ausgaben getrost behaupten.
Der Anfang war kein Selbstläufer
Ursprung und ein gewisses Vorbild für das Konzept sei der „Emmerstedter Gemeindebrief“, erklärt Eckehart Beichler mit Blick auf seine alte Heimat im Helmstedter Ortsteil Emmerstedt. Die ganz ähnlich strukturierte Zeitschrift war bereits 1971 aus der Taufe gehoben worden und feierte daher jüngst das Jubiläum des 50-jährigen Bestehens (200 Ausgaben). „Hier im ehemaligen Grenzsperrgebiet bedeutete ein solches bürgernahes Gemeindeprojekt echtes Neuland“, meint Beichler. „Es gab durchaus Widerstände, und es war einiges an Mut gefragt. Umso größer ist die Genugtuung, dass wir nun bereits bei Heft 50 angelangt sind.“
Allzu viel hat sich in den 17 Jahren seit der ersten Ausgaben gar nicht geändert – und wenn, dann zum Positiven hin. „Die Zahl der Redaktionsmitglieder hat sich verdoppelt, der Heftumfang sogar vervierfacht“, stellt Beichler dankbar fest und folgert: „Die Gesamtentwicklung bietet Anlass zur Freude.“ Mit der Frühlingsausgabe 2010 (Ausgabe Nummer 17) änderte sich der Blattname zu „Rund um Dorn und Born“, um das eingemeindete Marienborn gleichrangig einzubinden. Und mit Heft Nummer 32 kam auf Dauer Farbe in den Kleinen Ortsanzeiger, der längst schon gar nicht mehr so klein war. Was natürlich auch seinen Preis hat.
Rein monetär gesehen stecken etwa 1200 Euro in einer Ausgabe. „Die Finanzierung trägt sich aber komplett durch Spenden und Annoncen“, betont Eckehart Beichler. „Die Gemeinde muss keinen Cent hinzulegen.“ Weit unermesslicher ist der ehrenamtliche Aufwand, der betrieben wird, um das kostenlose Magazin an den Mann zu bringen. „Es ist immer ein sehr langwieriger Prozess, der mehrere Tage in Anspruch nimmt“, sagt Hannelore Wölfer.
1000 Stück: Exemplare an alle Haushalte
Sie ist sozusagen die Schaltzentrale, bei ihr läuft alles zusammen, nachdem die Redaktionskonferenz den Grundrahmen besprochen hat. Die Autoren reichen – manchmal auf den letzten Drücker – die Texte ein. „Das meiste kommt per E-Mail, aber teils sind es auch handschriftliche Manuskripte, die ich dann noch abtippen muss“, so Wölfer. Bei Layout, also der Seitengestaltung, kann sich die Redaktion auf fachfrauliche Hilfe von Karen Lautenschläger verlassen. Hannelore Wölfer druckt den Heftentwurf dann aus, und Eckehart Beichler übernimmt das Korrekturlesen, ehe alles ein weiteres Mal hin und wieder her geschickt wird.
Schlussendlich steht der Druck von tausend Heften pro Ausgabe. Sie werden in Eigenregie zugestellt. Empfänger sind alle Haushalte in Marienborn, Sommerschenburg und Sommersdorf. Auch in Harbke werden Exemplare verteilt. Einige weitere gelangen auf dem Postweg zu Altverbundenen in die ferneren Ecken der Republik.
Viel Mühe, viel Ehr'
„Die Resonanz“, sind sich Eckehart Beichler und Hannelore Wölfer einig, „ist so gut, dass es alle Mühen wert ist.“ Dass „Rund um Dorn und Born“ darüber hinaus ein Schatz von seltener Art ist, zeigen anerkennende Worte wie jene von Dr. Wolfgang Bock, der über sein Beratungsunternehmen das Integrierte Gemeindeentwicklungskonzept der Oberen Aller (Igek) mitverantwortet. Ihm sei „in dieser Form nichts Vergleichbares in Sachsen-Anhalt bekannt.“
Vorschaubild: Die Redaktion des kleinen Ortsanzeigers "Rund um Dorn und Born": Doris Herrmann (von links), Hannelore Wölfer, Christin Sperling, Christian Mitreiter, Matthias Schmidt und Ulrich Gastmann. Außerdem gehören Peter Müller und Eckehart Beichler dazu. Foto: Eckehart Beichler
Text: Ronny Schoof - Volksstimme
Bild zur Meldung: Gewachsen und anerkannt: 50 Hefte „Rund um Dorn und Born“