Auf der Suche nach Spuren der Vorfahren
Ehrenamtliche schieben archäologische Grabungen am Steinkistengrab im Marienborner Forst an - Tief in die Vergangenheit sind 17 ehrenamtliche und vier hauptamtliche Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie im Marienborner Forst eingetaucht. Sie haben ein Steinkistengrab, das schätzungsweise 5000 Jahre alt ist, geöffnet.
Geschäftiges Treiben herrschte dieser Tage im Wald bei Marienborn. Nahe des Wanderweges, an dem auch seit einigen Monaten ein Schild auf ein Steinkistengrab verweist, hatten sich einige hauptberufliche Archäologen und einige Ehrenamtliche zusammengefunden. In einem mehrtägigen Projekt, das zugleich als Schulung galt, hatten sie das Steinkistengrab freigelegt. Sorgsam trugen sie die Schichten ab und siebten den Abraum durch, immer in der Hoffnung, noch etwas zu finden, was mehr Auskünfte über die Geschichte des Grabes gibt.
Die Idee, das Grab freizulegen, entstand, nachdem Reinhard Duckstein und Fred Witte die Gräber im Marienborner Forst ausfindig gemacht, gezählt und dokumentiert haben. Reinhard Duckstein spricht von über 160 Grabhügeln, die hier zu finden sind. Reguläre Ausgrabung hat es in der Vergangenheit nur wenige gegeben, wie auch auf der Informationstafel am Rande des Waldes nachzulesen ist.
Und doch wissen Dr. Barbara Fritsch und ihre Mitstreiter, dass das Steinkistengrab nicht zum ersten Mal Interesse geweckt hat. 1928 waren es Mitarbeiter des Magdeburger Museums, die hier auf Spurensuche gingen. Einige Funde ließen sie damals schon vermuten, dass hier zahlreiche Tote über Jahrhunderte hinweg begraben worden sind.
Dr. Barbara Fritsch ist es auch wichtig, dass das große Vorkommen von Bodendenkmalen mehr ins Bewusstsein gerückt wird. So können sie geschützt und erhalten werden. "Wenn sich die Menschen damit identifizieren, fällt ihnen auf, wenn jemand illegal gräbt", nannte sie ein Beispiel.
Vorschau-Foto: Rund um das Steinkistengrab im Marienborner Forst herrschte emsiges Treiben. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Landesamtes waren aus dem gesamten Norden Sachsen-Anhalts angereist.
Text und Foto: Constanze Arendt-Nowak
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