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Geschichte Sommerschenburg

Die Geschichte der Sommerschenburg

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Zeichnung von 1983

Die Sommerschenburg wurde wahrscheinlich von König Heinrich I. in der 1.Hälfte des 10. Jahrhunderts als Grenzfestung zum Schutz vor den Slawen errichtet. Sie war eine der schönsten Burgen des Sachsenlandes.
Die ältesten bekannten Besitzer waren die Grafen von Walbeck. Sie werden am Ende des 10. Jahrhunderts zum erstenmal erwähnt. Nach einer Neubelehung durch Kaiser Heinrich IV: im Jahre 1056 an den Grafen Lothar von Walbeck nannten sich die Besitzer Grafen von Sommerschenburg.Im Jahre 1088 wurden die Grafen von Sommerschenburg sächsische Pfalzgrafen. Die Würde blieb bei dem Geschlecht bis zum Tode des letzten männlichen Nachkommen im Jahre 1179.
Auf die Pfalzgrafenwürde erhob Heinrich der Löwe Anspruch und es kam zu Kämpfen zwischen ihm und dem Erzbischof Wichmann von Magdeburg, (da Kaiser Friedrich Barbarossa 1180 den Landgrafen von Thüringen mit der Burg belehnte) beginnend im Jahre 1181 und endend 1208, als die Kämpfe zwischen dem deutschen König Otto IV. und dem Gegenkönig Philipp von Schwaben mit dem Tod des letzteren am 21.Juni 1208.1208 endgültig zum Erzbistum Magdeburg gekommen, belehnten die Erzbischöfe die Edlen von Warberg mit der Sommerschenburg und allen ländlichen Besitzungen. Bis zum Jahre 1443 hat dieses Geschlecht auf der Sommerschenburg gesessen. Danach wird die Sommerschenburg rund 7 Jahrzehnte von erzbischöflichen Amtleuten verwaltet. Von 1512-1571 wird mit der Burg und allen ländlichen Besitzungen die Familie von Steinberg belehnt.

 

In dieser Zeit wird in Sommersdorf und Sommerschenburg durch Christoph von Steinberg die Reformation im Jahre 1553 eingeführt.Von 1571 bis 1680 wurde die Burg von Amtleuten des Herzogtums Magdeburg wozu das Erzstift nach der Säkularisation geworden war, verwaltet.

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Graf Gneisenau

 

Als 1680 das Herzogtum zu Brandenburg kam, wurde sie brandenburgische und später preußische Domäne.Unter der französischen Herrschaft im Königreich Westfalen wurde sie dem französichen General Savary, Herzog von Rovigo, verliehen. Im Jahre 1815 bekam sie Generalfeldmarschall Graf Neidhardt von Gneisenauvom König von Preußen als Dotation für seine im Freiheitskrieg geleisteten Dienste.

Unter den Gneisenaus wurde das heute noch stehende Schloss Ende des 19.Jahrhunderts im neugotischen Stil neu erbaut.

1945 wurden auch die Grafen von Gneisenau enteignet und ließen sich auf dem Gebiet der späteren Bundesrepublik Deutschland nieder bzw. wanderten nach Australien aus. Das Schloss Sommerschenburg diente nach dem 2.Weltkrieg kurz als KRankenhaus, von 1947 bis 1950 als Altersheim, danach vorrübergehend als Kulturhaus der MTS (Maschinen und Traktoren-Station) und ab 1953 fast 4 Jahrzehnte als Zentralschule für Sommersdorf und Sommerschenburg. (10-klassige polytechnische Oberschule) bis zum Jahre 1991. Dadurch blieb das Schloss bis zum Ende der DDR erhalten, im Unterschied zu vielen anderen Schlössern, wie z.B. im nahegelegen Harbke.

 

Von 1991 an wurde noch als Grundschule (1.-4. Klasse) bis 1998 genutzt.

Dann wurde die Burg an den Geschäftsmann Kurt Huy verkauft, stand dann aber leer wobei sich der Zustand der Sommerschenburg natürlich nicht verbessert hat. Allerdings konnten in den Jahren nach 1998 mehrere Burgfeste auf dem Schlosshof stattfinden, was nur mit dem Einverständnis des Burgbesitzers Kurt Huy möglich war. Seit 2004 hat die Sommerschenburg einen neuen Besitzer. Am Donnerstag, dem 21. Oktober 2004 war in der Börde Volksstimme ein Bild vom Sommerschenburger Schloss zusehen, unterschrieben: „Sommerschenburger Schloss hat neuen Besitzer“. In einem kurzen Text dazu wird Bürgermeister Reinhard Koch folgendermaßen zitiert: „Wir als Gemeinde wissen nur, dass der Besitzer gewechselt hat, uns ist aber noch nicht bekannt, was der neue Eigentümer mit dem Schloss vorhat“. Er soll aber gegenüber Sommerschenburgern geäußert haben, dass er es privat nutzen will.

 

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Die Sommerschenburg heute