Zwei Dutzend Männer buhlen um eine Ente
Tradition mit Jubiläum: Der Dreikönigsskat in Sommersdorf hat zum zehnten Mal stattgefunden.
Bruderschaft traf es genau, denn es besetzten ausschließlich Männer, die meisten schon vertraut mit dem Ablauf und den Räumlichkeiten, die Spieltische im Saal. „Zwischendurch hatten wir in dem Turnierjahrzehnt auch mal ein paar Frauen mit am Start“, sagt Organisator Eckehart Beichler, „aber seit jetzt drei oder vier Jahren ist es stets eine reine Männerrunde. Schade eigentlich. Aber Skat ist ja von jeher eine männliche Domäne.“
Wie immer hatte Beichler im Namen der SPD-gestützen AG „60 plus“ im Landkreis Börde die Turniereinladung für jedermann offen ausgesprochen. „Für die AG und die Gemeinde Sommersdorf ist es zwar der traditionelle Jahresauftakt im
Veranstaltungskalender“, ließ Beichler zur Begrüßung eingangs wissen, doch das bedeute nicht, dass man dabei im eigenen Saft schmoren wolle. Ganz im Gegenteil: „Wir freuen uns, dass unser Dreikönigsskat stets mit gutem Besuch aus dem gesamten Kreisgebiet stattfindet und auch Gäste aus dem benachbarten Raum Helmstedt und Schöningen regelmäßig vertreten sind.“
Weniger Spieler, höhere Siegchance
Quantitativ mussten Eckehart Beichler und Turnierleiter Peter Pannasch ausgerechnet zur Jubiläumsausgabe einen kleinen Teilnehmerknick konstatieren. 24 Mann – damit ging die Sitzverteilung über acht Tische zwar genau auf. „Aber im Vorjahr zum Beispiel waren 36 Spieler am Start“, sagte Pannasch und ergänzte: „Ich denke, es liegt daran, dass diesmal noch mehrere größere Veranstaltungen in der Region ausgewiesen waren. Da sind uns ein paar Stammkräfte abgesprungen.“
Halb so schlimm, war einhelliger Tenor. Letztlich steigt mit weniger Konkurrenz die Aussicht auf Erfolg. Und Eckehart Beichler merkte an: „Auf jeden Fall freuen wir uns, dass wir so lange durchhalten konnten und bestimmt noch viele weitere Skatturniere am Dreikönigstag miteinander bestreiten werden. Somit ist es auch ein schönes Gedächtnis an unseren allzu früh verstorbenen Mitbürger August Flügge. Was er einst ins Leben gerufen hat, geht heute also in seine zehnte Runde. Dank gebührt außerdem den Helfern im Hintergrund, namentlich den Familien Schmale und Grund, sowie unserer SPD-Landtagsabgeordneten Silke Schindler, die uns die Verpflegung mit Bockwurst, Kaffee und Kuchen gestiftet hat.“
Sagte es und schritt sogleich zur Auslosung der Tische, auf dass die Männerrunde die Karten mischen, die Pötte reizen und die Farben stechen konnten. Zweimal 24 Durchgänge mit Neuformierung zur Halbzeit wollten exerziert werden – und vom Fleck weg wurde nicht viel Federlesen betrieben. „Grand!“, hieß es da gleich mal von Tisch Nummer zwei, während nebenan ein offenes Nullspiel in die Hose ging.
Die traditionelle Siegerente für den an diesem Tage gewieftesten Skatfuchs blieb diesmal innerhalb der Gemeindegrenze. Frank Schulze hatte am Ende die Nase vorn und nahm den Braten mit nach Sommerschenburg. Sachpreise heimsten außerdem Herbert Hetke (Domersleben), Karl Ziemann (Hötensleben), Wolfgang Müller (Sommerschenburg), Helmut Hoffmeister (Hötensleben) und Thomas Rupp (Sommerschenburg) ein.
Sieger und Platzierte
1. Frank Schulze, Sommerschenburg (1723 Punkte)
2. Herbert Hetke, Domersleben (1668)
3. Karl Ziemann, Hötensleben (1651)
4. Wolfgang Müller, Sommerschenburg (1649)
5. Helmut Hoffmeister, Hötensleben (1634)
6. Thomas Rupp, Sommerschenburg (1616)
Foto: Begrüßung zum zehnten Dreikönigsskat im Sommersdorfer Dorfgemeinschaftshaus.
Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme
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